Die Chaostheorie ist ein Forschungsgebiet der Mathematik und Naturwissenschaften, deren Bestreben es ist, eine Regelgeleitetheit in Abweichungen von normalerweise auftretendem Verhalten in der Natur aufzufinden und sichtbar zu machen.
Ein grafisches Produkt dieser Forschung ist die sog. fraktale Geometrie, mit deren Hilfe sich Ordnungsprinzipien im natürlichen Chaos sichtbar machen lassen.
Diese Fraktale können mittels Programmen erstellt werden. Bei der Erstellung bewirkt eine geringe Veränderung der Werte eine Veränderung in Muster und Struktur.
Die Arbeiten zeigen Ausschnitte, die aus einem gemeinsamen Fraktal entnommen sind. Jeder Ausschnitt wird mittels Schrittmotorsteuerung individuell bewegt, bis nach einer Weile ein gemeinsamer Rhythmus entsteht.
Analog dazu scheint die Sicht- Vorgehensweise von Forschung und Technik ( angefangen von der Begradigung von Flüssen bis zur Gentechnologie) auch auf einzelne Ziele, Ausschnitte beschränkt, ohne die Wirkungsweise auf andere Bereiche zu beachten oder vielleicht gar nicht zu kennen.
Die genauen Folgen einer Veränderung in natürliche Eingriffe sind nicht absolut berechenbar, der Blick auf den Gesamtzusammenhang fehlt.
Aus dem Eingriff in bestehende natürliche Strukturen könnte eine Veränderung in vielen noch nicht berechenbaren Formen und Bereichen entstehen, die sich zu einer neuen Ordnung bildet. Das eine solche Veränderung wünschenswert ist, erscheint oft fraglich.
Hinweis: Um die nachfolgenden Videos anzusehen, klicken Sie einfach auf das jeweilige Bild. Sie werden direkt zu YouTube weitergeleitet.
Die Arbeiten bestehen aus rechteckigen Kästen unterschiedlichen Formates (0,37 m x 0.37 m) und einem Laptop auf einem Sockel.
Verbunden sind die Kästen mit dem Laptop durch Kabel.
Die Vorderseiten der Kästen sind jeweils mit einem Ausschnitt, der einem gemeinsamen Fraktal entnommen wurde, beklebt. Das Fraktal wurde mittels Programm erstellt, wurde auf Folie gedruckt und diese wiederum auf Acrylglas geklebt.
Jeder Kasten enthält zwei direkt übereinander gelegte Platten, die übereinander gelegt identisch sind. Die Platten sind durch einen Mechanismus locker miteinander verbunden und werden mittels Motor bewegt. Dadurch wird ein Moiree- Effekt erzeugt, der durch die Hinterleuchtung verstärkt sichtbar wird.
Durch die Schrittmotorensteuerung ist es möglich, in den Kästen jeweils eine idividuelle Bewegungsabfolge und einen individuellen Takt festzulegen. Beides bleibt zunächst bestehen, bis durch einen neuen Impuls ein neuer Takt vorgegeben wird und ein anderer Rhythmus entsteht.
Diese Arbeit ist für die Landeskunstausstellung des BBK Niedersachsens entstanden, die 2010 in Aurich stattfand.
Der Titel war „Landschaft im Umbruch, Räume im Wandel“. Thematisch sollte ein Übergang Aurichs von einer ländlich geprägten Behördenstadt zu einem High-Tech- Wirtschaftsstandort, der von der regenerativen Energiewirschaft geprägt wird, bearbeitet werden.
In dieser Installation wurde die Satellitenansicht auf Aurich und seiner Umgebung mit einem Fraktal überlagert. Damit sollte der mögliche „Schmetterlingseffekt“ verdeutlicht werden, der durch eine Umstrukturierung Aurichs möglich wäre.
Wie bei den indonesischenSchattentheatern agieren auch bei diesen Arbeiten die Protagonistenverborgen und werden auf den Außenkörper projiziert. Inhaltlichgibt es Bezüge zu Platons Höhlengleichnis, wobei die Betrachtungdes Menschen als Wesen selbst unter unterschiedlichen Aspekten imMittelpunkt steht. Das Element Bewegung in Verbindung mitLicht lässt durch Überschneidungen, Überlagerungen und Veränderungder Größenverhältnisse wiederkehrende Bilder und Geschichtenentstehen.